Was ist die Abtastrate? Sample Rate Definition
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von
Fabian
- zuletzt bearbeitet am 05.11.2025
Willkommen beim Sound-ABC!
Wenn du selbst Content erstellst, begegnest du früher oder später technischen Begriffen aus dem Audio-Bereich. In unserem Sound-ABC erklären wir dir in alphabetischer Reihenfolge die wichtigsten Audio-Begriffe. Verständlich und praxisnah.
Los geht’s mit dem Buchstaben A: Abtastrate.
Was ist die Abtastrate? Definition
Die Abtastrate (auch Samplerate genannt) gibt an, wie oft pro Sekunde ein Audiosignal gemessen wird, wenn es digital aufgenommen oder gespeichert wird. Sie wird in Hertz (Hz) oder Kilohertz (kHz) angegeben.
Eine Abtastrate von 44.100 Hz bedeutet zum Beispiel, dass 44.100 Messungen pro Sekunde durchgeführt werden. Je höher die Abtastrate, desto genauer wird der Klang digital abgebildet.
Die wichtigsten Abtastraten im Überblick
Abtastrate | Verwendung | 44,1 kHz | Audio-CDs, Musik-Streaming, Musikproduktion |
|---|---|
48 kHz | Video, Film, YouTube, Broadcasting |
96 kHz | Professionelle Musikproduktion, Hi-Res Audio |
192 kHz | High-End Studio-Aufnahmen |
Warum diese Zahlen?
Hier kommt eine wichtige Regel ins Spiel: Das Nyquist-Theorem (benannt nach den Forschern Claude Shannon und Harry Nyquist) besagt, dass die Abtastrate mindestens doppelt so hoch sein muss wie die höchste Frequenz, die du aufnehmen möchtest.
Ein Beispiel: Der menschliche Hörbereich reicht von etwa 20 Hz bis 20.000 Hz (20 kHz). Um alle hörbaren Frequenzen abzubilden, brauchen wir also eine Abtastrate von mindestens 40 kHz. Die Audio-CD verwendet 44,1 kHz – das bietet einen kleinen Puffer und deckt den gesamten Hörbereich ab.
Wie funktioniert digitale Audio-Aufnahme?
Um zu verstehen, was die Abtastrate bedeutet, schauen wir uns zunächst an, wie Ton überhaupt digital gespeichert wird. ACHTUNG: Die Sample Rate wird oft FALSCH in Blöcken dargestellt. Es ist eine stark vereinfachte Darstellung um zu zeigen, was bei einer zu geringen Sample Rate passiert: Der Ton würde digital unsauber klingen.
Analog vs. Digital
Bei einer analogen Aufnahme – zum Beispiel auf einer Vinyl-Schallplatte – wird das komplette Audiosignal als durchgehende Wellenform in die Rille geschrieben. Eine Nadel kann diese Information später wieder auslesen und in Schall umwandeln.
Bei einer digitalen Aufnahme funktioniert das anders: Hier wird nicht die gesamte Wellenform kontinuierlich gespeichert, sondern nur einzelne Messpunkte – sogenannte Samples. Stell dir vor, du würdest von einer Welle nur jeden zehnten Punkt fotografieren. Aus diesen Punkten kann man später die ursprüngliche Wellenform wieder rekonstruieren.
Die Abtastrate legt fest, wie viele dieser Messpunkte pro Sekunde aufgenommen werden. Je mehr Messpunkte, desto genauer wird das Original abgebildet.
Welche Abtastrate brauche ich?
Die Wahl der richtigen Abtastrate hängt davon ab, was du produzieren möchtest.
Für Podcasts und Sprachaufnahmen:
Empfehlung: 44,1 kHz oder 48 kHz
Für gesprochene Inhalte reichen diese Abtastraten völlig aus. Die menschliche Stimme nutzt hauptsächlich Frequenzen zwischen 80 Hz und 8 kHz. Viele Podcast-Plattformen verwenden standardmäßig 44,1 kHz.
Praxis-Tipp: Wenn du deinen Podcast auch als Video auf YouTube hochlädst, nimm direkt mit 48 kHz auf – das ist der Standard für Video.
Für Musikproduktion:
Empfehlung: 44,1 kHz (Standard) oder 48 kHz (Video)
Wenn du Songs produzierst, die später auf Streaming-Diensten wie Spotify oder Apple Music landen, sind 44,1 kHz perfekt. Das ist der Standard der Musikindustrie, und alle Streaming-Plattformen arbeiten damit.
Produzierst du Musik für Film oder Video, nutze 48 kHz. Das liegt daran, dass Video-Bildraten wie 24, 25 oder 30 Bilder pro Sekunde sich besser in 48.000 Samples pro Sekunde aufteilen lassen – das erleichtert die Synchronisation.
Für professionelle Studio-Aufnahmen:
Empfehlung: 96 kHz oder 192 kHz
Höhere Abtastraten kommen in professionellen Studios zum Einsatz, besonders wenn das Audiomaterial später stark bearbeitet wird (z.B. extreme Zeitdehnung oder Tonhöhen-Änderungen). Der Vorteil: Du hast mehr „Reserve“ für Bearbeitungen, ohne dass die Qualität leidet.
Wichtig zu wissen: Die meisten Menschen können den Unterschied zwischen 44,1 kHz und 96 kHz beim normalen Hören nicht wahrnehmen. Höhere Abtastraten sind hauptsächlich für die Bearbeitung, nicht für die finale Wiedergabe relevant.
Abtastrate in der Praxis: Worauf achten?
1. Konsistenz ist wichtig
Nimm alle Spuren eines Projekts mit derselben Abtastrate auf. Wenn du verschiedene Abtastraten mischst, muss deine Software umrechnen (Sample-Rate-Conversion), was die Qualität minimal verschlechtern kann.
2. Höhere Abtastrate = größere Dateien
Eine Aufnahme mit 96 kHz benötigt mehr als doppelt so viel Speicherplatz wie eine mit 44,1 kHz. Überlege dir, ob du die höhere Qualität wirklich brauchst.
3. Für Streaming: Am Ende bei 44,1 kHz landen
Spotify, YouTube Music und die meisten anderen Plattformen nutzen 44,1 kHz. Selbst wenn du mit 96 kHz aufnimmst, wird deine Musik beim Upload heruntergerechnet. Die höhere Abtastrate während der Produktion kann trotzdem sinnvoll sein – für die Endabgabe reicht aber 44,1 kHz.
4. Bei Sound Design und Slow Motion höhere Abtastrate
Gerade, wenn du Audio Files verlangsamen möchtest, macht sich die Sample Rate schnell bemerkbar. Denn: halbierst du die Geschwindigkeit, dann hast du logischerweise auch nur noch halb so viel Information in deiner Abtastrate, denn das File ist doppelt so lang. Nutzt du also Anfangs 96 kHz und verlangsamst das File um die hälfte, dann bist du bei 48 kHz
Häufige Fragen zur Abtastrate
Was bedeutet Abtastrate bei Audio?
Die Abtastrate gibt an, wie oft pro Sekunde ein analoges Audiosignal digital gemessen wird. Sie wird in Hertz oder Kilohertz angegeben.
Welche Abtastraten sind üblich?
44,1 kHz für Musik und Streaming. 48 kHz für Video und Rundfunk. 96 kHz und 192 kHz für professionelle Produktion und hochauflösendes Audio.
Warum sind 44,1 kHz und 48 kHz so verbreitet?
44,1 kHz decken den gesamten hörbaren Bereich mit Puffer ab. 48 kHz passen gut zu gängigen Bildraten im Video und erleichtern die Synchronisation.
Wie hängt die Abtastrate mit dem Nyquist Theorem zusammen?
Die Abtastrate muss mindestens doppelt so hoch sein wie die höchste gewünschte Audiofrequenz. So werden Aliasing Artefakte vermieden.
Welche Abtastrate ist ideal für Podcasts?
44,1 kHz oder 48 kHz. Wähle 48 kHz, wenn der Podcast auch als Video erscheint.
Welche Abtastrate nutze ich für Musikproduktion?
44,1 kHz ist der Standard für Songs und Streaming. Für Musik zu Video sind 48 kHz sinnvoll.
Wann lohnen sich 96 kHz oder 192 kHz?
Bei intensiver Bearbeitung. Zum Beispiel bei Zeitdehnung, Tonhöhenänderungen oder aufwendigem Sound Design. Für die finale Wiedergabe ist der Unterschied meist nicht hörbar.
Hört man den Unterschied zwischen 44,1 kHz und 96 kHz?
Unter normalen Hörbedingungen in der Regel nicht. Der Vorteil höherer Raten liegt vor allem in der Produktion und Bearbeitung.
Erhöht eine höhere Abtastrate die Dateigröße?
Ja. Mehr Messpunkte pro Sekunde erzeugen größere Dateien und belasten die Rechenleistung stärker.
Sollte ich innerhalb eines Projekts unterschiedliche Abtastraten mischen?
Nein. Bleibe konsistent. Mischungen erfordern Umrechnungen und können die Qualität geringfügig verschlechtern.
Welche Abtastrate ist für YouTube Videos geeignet?
48 kHz ist die sichere Wahl für Videoprojekte.
Welche Abtastrate nutzen Musik Streaming Plattformen?
Üblicherweise 44,1 kHz. Für die Endabgabe ist das die gängige Zielrate.
Zusammenfassung
Die Abtastrate bestimmt, wie genau deine digitale Aufnahme das ursprüngliche Audiosignal abbildet. Für die meisten Anwendungen – Podcasts, Musikproduktion, YouTube – sind 44,1 kHz oder 48 kHz die richtige Wahl. Sie decken den gesamten hörbaren Bereich ab und sind der Standard der Industrie.
Unser Tipp: Starte mit 48 kHz, wenn du hauptsächlich Video-Content erstellst, oder mit 44,1 kHz für reine Audio-Projekte. Das ist in 99% der Fälle die perfekte Wahl und du verschwendest keinen Speicherplatz für unhörbare Qualitätsunterschiede.
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